Mittagstisch für die Gemeinde

Ein wöchentliches Mittagessen in der Gemeinde bringt ganz unterschiedliche Menschen zusammen: Junge und Alte, Alleinstehende und Einsame, Familien, Bedürftige, aber auch Menschen mit mehr Geld, die gern die Gemeinschaft mit anderen suchen.

In  Buchholz in der Nordheide lädt die Gemeinde jeden Freitag in die Gemeinderäume zum Mittagstisch ein: Und es kommen Junge und Alte, Alleinstehende und Einsame, Familien, Bedürftige, aber auch Menschen mit mehr Geld, die gern die Gemeinschaft mit anderen suchen. 

Was es beim Mittagstisch zu essen gibt, wird immer erst kurzfristig entschieden – und hängt vor allem davon ab, welche Lebensmittel Geschäfte und Supermärkte spenden. Und dann ist die Fantasie des Küchenteams gefragt. 

Für das Team beginnt die Arbeit am Freitag schon gegen 8.30 Uhr: Kartoffeln schälen und Gemüse putzen, Tische decken und Getränke bereitstellen, Wurst braten und Pudding kochen. In der Regel wird alles frisch zubereitet, nur selten kommt etwas aus der Konserve.

Um 12.30 Uhr wird allen Gästen das Essen am Tisch serviert, niemand muss anstehen. Das ist ein Dienst am Gast. Damit soll den Menschen vermittelt werden, dass sie wichtig sind. Satt wird hier jeder: Es gibt so viel Nachschlag, wie jeder essen kann.

Das Essen ist für alle Gäste kostenlos, aber es wird um Spenden gebeten. Am Ausgang steht eine Sammelbüchse in die jeder so viel hineintut, wie er kann und möchte. Mit dem Geld können Lebensmittel dazugekauft oder auch Anschaffungen ermöglicht werden – vom Sieb bis zum Gefrierschrank. 

Lebensmittel, die nicht für das jeweilige Essen verwendet werden und nicht lange haltbar sind, können im Anschluss an das gemeinsame Mahl von den Teilnehmern mit nach Hause genommen werden. Im Vorraum des Pfarrheimes ist ein kleiner „Laden“ aufgebaut. An einigen Dingen dürfen sich die Gäste unbeschränkt bedienen, andere werden in Portionen ausgegeben.

Neben den ehrenamtlich arbeitenden Frauen und den Geschäften, die Lebensmittel abgeben, unterstützt auch die Gemeinde St. Petrus den Mittagstisch: Das Geschirr und der Raum werden zur Verfügung gestellt, die Heizkosten gehen zu Lasten der Gemeinde, ebenso die Reinigung des Pfarrheims.  Und natürlich kann das Team die Küche des Pfarrheims benutzen, im Keller wurde außerdem ein Vorratsraum zur Verfügung gestellt.

Die Teammitglieder essen erst, wenn alle Gäste beköstigt sind. Anschließend muss noch abgewaschen und aufgeräumt werden. Oft ist es nach 15 Uhr, bis das Küchenteam wieder nach Hause geht. 

 

Daran müssen Sie denken:

  • Sie brauchen ein Team, deren Mitglieder regelmäßig bereit sind, für andere zu kochen. Wie groß das Team sein muss und wie hoch der Zeitaufwand ist, richtet sich nach der Gästezahl. In Buchholz sind jeden Freitag acht Frauen für etwa sieben Stunden im Einsatz. Insgesamt umfasst die Runde etwa 15 Frauen, von denen einige allerdings nur sporadisch im Einsatz sind. Vorrausetzung für alle Teammitglieder: Fähigkeit zu leichter bis mittelschwerer körperlicher Arbeit.
  • Gut ist es, wenn dem Team jemand angehört, der Erfahrung im Zubereiten von Speisen für größere Gruppen hat. Sonst muss man über einen gewissen Zeitraum Erfahrungswerte sammeln, auch das ist möglich. In jedem Fall ist Fantasie bei der Gestaltung des Speiseplans gefragt.
  • Nötig sind: Eine Küche, ein Vorratsraum, Geschirr, ein Gastraum, ein Fahrzeug zum Einsammeln der Lebensmittelspenden, sehr sinnvoll: Gefrierschrank und Geschirrspülmaschine.
  • Wer mit Lebensmitteln hantiert, muss Hygiene-Vorschriften beachten. Deshalb bieten die Gesundheitsämter sogenannte „Belehrungen“ an. Alle Mitarbeiter an einem Mittagstisch müssen daran teilnehmen.
  • Handzettel mit Daten und Informationen erstellen und dort auslegen, wo vermutlich ein Bedarf für die Teilnahme am Mittagstisch besteht, zum Beispiel in den Räumen des Sozialamtes, bei der Altenhilfe, bei sozialen Organisationen, in den katholischen und evangelischen Gemeinden eines Ortes.